Zeisberg CA350 Audiometer mit AudioApp modernes
klinisches USB-Audiometer für Ton- und Sprach-Audiometrietests sowie Spannend für Musikwissenschaft um die Hörfähigkeit/Gesundheit von Versuchspersonen zu prüfen/sicherzustellen.
Anschlüsse auf der Rückseite des Geräts
AudioApp Das
Programm hat zwei für die musikwissenschaftliche Anwendung interessante
Bereiche: Patienten Vor dem Start einer Audiometrie muss die Versuchsperson in eine Patientendatenbank eingetragen werden:
Über
das Feld "hinzufügen" kann man die Grunddaten der
Versuchsperson eintragen (mindestens Vor- und Nachname, Geburtsdatum und
Geschlecht müssen hier eingetragen werden). Erst wenn die Versuchsperson in der Patientendatenbank existiert kann für sie das Audiometrie-Fenster geöffnet werden (ohne eingetragene Versuchsperson kein Audiometrie-Fenster):
Audiometrie
In der Fußleiste wird angezeigt, ob das CA350 Audiometer ordnungsgemäß mit der Software verbunden ist (falls nicht, Gerät noch mal aus- und wieder einschalten, ggf. einen anderen USB-Eingang wählen). Beim Start des Audiometrie-Bereichs (und verbundenem Audiometer) ist es auf "Tonaudiometrie" für das rechte Ohr bei 1000 Hz und 0 dBHL eingestellt (grünes Kreuz in rot markiertem Bereich). Es kann direkt mit dem Test begonnen werden, wobei mit Hilfe der Pfeiltasten Frequenz (links-rechts: 125 bis 8000 Hz) und Pegel eingestellt werden (auf-ab: -10 bis 120 dBHL). Je nachdem, welche Mess-Art eingestellt wird, wird der jeweils ermittelte und via Return-Taste oder "Setze Marker"-Button markierte Punkt auf der Hör- oder Maskierungsschwelle mit den folgenden Zeichen im Audiogramm visualisiert:
Im oberen Bereich des Bildschirms kann die Art der Messung eingestellt werden:
Diese Auswahlmöglichkeit lässt sich auch minimieren und über die Toolbar können dann alle gewünschten Einstellungen vorgenommen werden.
Im unteren Teil des Audiometrie-Fensters kann eingestellt werden:
Über die Pfeiltasten lassen sich die Frequenzbereiche auswählen (und in der Mitte anzeigen) sowie die Pegel für das linke oder rechte Ohr verändern (und anzeigen). In der Mitte kann man mit dem Button "Marker setzen" den Marker setzen für den Punkt, an dem eine Frequenz gerade noch gehört wird (ebenso über die "Enter"-Taste). Darunter wird die jeweilige Frequenz angezeigt. Weitere Anzeigen/Eingabefelder in der Mitte der Seite:
Tonaudiometrie Luftleitung Kopfhörer: rot markierte Seite über das rechte Ohr, blau markierte Seite über das linke Ohr der Versuchsperson. Einstellung:
Ablauf:
Der
Test beginnt beim gewählten Ohr bei 1000 Hz, über die Pfeiltaste
(abwärts) wird der Pegel immer weiter erhöht, bis die Versuchsperson
ein Signal gibt, dass sie den Ton hört. Dann wird er mit der Pfeiltaste
(aufwärts) immer mehr verrringert, bis er nicht mehr für die
Versuchsperson hörbar ist (Handzeichen oder Patiententantworttaste).
Bei
Pegeln oberhalb von 50 dBHL besteht die Gefahr des Übersprechens,
d.h. dass Frequenzen von der einen Seite des Kopfhörers auch auf
der anderen Seite hörbar werden. Hierfür sollte das gegenüberliegende
Ohr entsprechend vertäubt werden = ein maskierendes Rauschen zugespielt
bekommen.
Tonaudiometrie Knochenleitung Knochenhörer:
auf Mastoid des Ohrs der Versuchsperson Bei der Knochenleitung ist die Übersprechdämpfung zwischen den Ohren sehr gering, d.h. hier muss das gegenüberliegende Ohr die ganze Zeit vertäubt werden. Das maskierende Rauschen sollte ein Schmalbandrauschen sein (NBN = Narrow Band Noise). Einstellung:
Ablauf: Wie bei Tonaudiometrie Luftleitung Falls
die Maskierung aufgrund eines Hörverlusts auf "frei"
eingestellt ist:
Stimmgabeltests: Weber Test: Stimmgabel mit Frequenz zwischen 250 und 850 Hz wird auf Kopfmitte aufgesetzt:
Rinne-Test:
Am gleichen Ohr wird mit einer Stimmgabel zwischen Knochenleitung
und Luftleitung verglichen:
Kombination von Weber- und Rinne-Test lässt Aussage über Hörstörung zu:
Hörweitenprüfung: Prüfung zur schnellen Erfassung eines Grads von Schwerhörigkeit. Versuchsperson wendet der/dem Prüfer*in das zu prüfende Ohr zu und kann dabei die Lippenbewegung des/der Prüfer*in nicht sehen. Das gegenüberliegende Ohr wird dabei mit Rauschen maskiert (60 dB bei Flüstersprache, 90 dB bei Umgangssprache). Ablauf: Der Test startet mit einer Entfernung des/der Prüfer*in von der Versuchsperson von mehr als 6 m. Der/Die Prüfer*in flüstert hier zweistellige (= viersilbige) Zahlen und die Versuchsperson muss wiedergeben, was sie verstanden hat. Wenn drei Zahlen nacheinander nicht richtig verstanden wurden, wird der Abstand verringert. Eingetragen wird der weiteste Abstand, an dem die Versuchsperson 3 Zahlen hintereinander richtig wiedergeben kann ("Fl.Sp"). Der Ablauf wird danach mit Umgangssprache wiederholt ("Umg.Sp.", kann entfallen, wenn der Flüstertest schon bei einem Abstand von mehr als 6 m bestanden wird). Wird Flüstersprache schwer verstanden, deutet dies auf einen Hörverlust im Hochtonbereich hin.
Grad der Schwerhörigkeit: Rö73LL/KL = Vier-Frequenz-Tabelle zur Ermittlung des prozentualen Hörverlusts aus dem Tonaudiogramm (nach Röser 1973): Der prozentuale Hörverlust ergibt sich aus der Summe der vier Zahlen, die den Hörverlust bei 500, 1000, 2000 und 4000 Hz beschreiben.
Rö80LL/KL = Drei-Frequenz-Tabelle zur Ermittlung des prozentualen Hörverlusts aus dem Tonaudiogramm (nach Röser 1980).
SISI-Test (Short Increment Sensitivity Index) Test
für die Erkennbarkeit kleiner Lautstärkeschwankungen: Bei
Innenohrschwerhörigkeit können oberhalb von 40 dBHL
Unterschiede von 1 dB erkannt werden (da hier ein starker Dynamikbereich
aufgeholt werden muss = Recruitment).
Ablauf: In der Leiste zur Tonaudiometrie wird unter SISI der Grad des Pegelanstiegs (Inkrement) auf 1 dB eingestellt, wodurch der Button in in der Mitte des Fensters auf "Beginn" wechselt. Sobald man die Seite des Ohrs (links oder rechts, je nachdem wo die Schwerhörigkeit liegt), Frequenz (im Bereich der Schwerhörigkeit) und Pegel (20 dBHL oberhalb der ermittelten Hörschwelle) eingestellt hat und man auf diesen Button klickt, läuft der Test automatisch ab: alle 5 Sekunden erfolgt ein Pegelanstieg um 1 dB (bzw. das eingestellt Inkrement). Aufgabe der Versuchsperson ist es, diesen Pegelanstieg so früh wie möglich zu entdecken. Wenn die Versuchsperson nach 10 Inkrementen noch keine erkannt hat, dann wird der Test abgebrochen (0% Erkennungsleistung). Wenn die Versuchsperson nach 10 Inkrementen alle Pegelanstiege erkannt hat, dann wird der Test ebenfalls abgebrochen (100% Erkennungsleistung). Zahlen dazwischen werden entsprechend prozentual verrechnet.
Fowler Test (auch ABLB Test = Alternate Binaural Loudness Balance Test) Bei
einem Unterschied von mehr als 30 dBHL zwischen
den Ohren wird über den Fowler-Test die Aktivität der äußeren
Haarzellen im Vergleich zwischen den beiden Ohren gemessen. Sind die äußeren
Haarzellen gestört, wirken sie nicht mehr verstärkend bei leisen
Pegeln und dämpfend bei lauten Pegeln. Es wird hier im Grunde der
fehlende Lautheitsausgleich beim geschädigten Ohr ermittelt. Ablauf: Voreingestellt wird das schwerhörige Ohr (links oder rechts) und eine Frequenz, bei der beide Ohren mehr als 30 dBHL voneinander abweichen. In der Leiste zur Tonaudiometrie wird bei der Auswahl des Fowler-Tests der Ton alternierend zwischen beiden Ohren vorgespielt. Es erscheinen im Audiogramm dieses Ohrs zwei Marker: der linke Marker (mit den Pfeiltasten veränderbar) beschreibt das gesunde Ohr und der rechte (im gleichen Audiogramm, mit den Bild auf/ab-Tasten veränderbar) das geschädigte Ohr.
Zunächst wird mit Hilfe der Bild auf/ab-Tasten der Marker des geschädigten Ohrs auf dBHL dB über der (geschädigten) Hörschwelle gesetzt (via "Setze Marker"-Button). Dann wird mit Hilfe der Pfeiltasten der Marker des gesunden Ohrs solange verschoben, bis die Töne am geschädigten und am gesunden Ohr gleich laut sind (ebenfalls via "Setze Marker"-Button). Dann wird mit Hilfe der Bild auf/ab-Tasten der Marker des geschädigten Ohrs auf 40 dBHL über der (geschädigten) Hörschwelle gesetzt (via "Setze Marker"-Button). Wiederum wird dann mit Hilfe der Pfeiltasten der Marker des gesunden Ohrs solange verschoben, bis die Töne am geschädigten und am gesunden Ohr wieder gleich laut sind (ebenfalls via "Setze Marker"-Button). Wenn die beiden dabei entstehenden Linien zwischen "gesunden" und "geschädigtem" Marker parallel verlaufen, dann gibt es keinen Lautheitsausgleich zwischen den Ohren (bzw. am geschädigten Ohr), was für eine neuronale Schädigung spricht (Recruitment negativ). Verlaufen die Linien nicht parallel, dann findet ein Lautheitsausgleich auch am geschädigten Ohr statt, was für eine cochleare Schädigung (= im Innenohr spricht).
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