Nachhallmessungen mit Akucheck und Audition/Aurora1. Raum wird zunächst vermessen (Länge * Breite * Höhe), um das Raumvolumen zu ermitteln. 2. Mikrofone werden an wichtigen Stellen des Raums positioniert (dort, wo Zuhörer mit Schall versorgt werden soll) und mit der/die Audiokarte/n verbunden (am besten farblich oder mit Buchstaben markieren, um später die Messpositionen wieder zu finden). Vor jeder Aufnahme: ins jeweilige Mikrofon die Markierung (Farbe/Buchstabe) hineinsprechen und Messung kurz beschreiben. 3. Messprotokoll wird angelegt, in dem Raumeigenschaften und Mikrofonpositionen, sowie Abfolge der Messungen skizziert werden. 4. Mikrofone werden auf 114 dBSPL kalibriert (Pegelausschlag auf -6 dB, damit bei 0 dB Anzeige eine Maximalpegel von 114+6 = 120 dBSPL erreicht ist). Eine Eichung nach 94 dBSPL = 1 Pa wäre auch möglich, aber für die Messung weniger sinnvoll. 5. Anregung des Raums mit Impulsschallquelle (Pistole, Luftballon, Klappe), Sinussweep oder Maximalfolgen (von denen dann später auf die Raumimpulsantwort zurückgerechnet werden kann). Gehörschutz nicht vergessen. 6. Messung mit AkuCheck oder mit Audition mit Aurora-PlugIn
6.1 Messung
mit AkuCheck 6.1.1. Vorbereiten: Pegelaussteuerung fürs Mikrofon einstellen (bei Messungen mit Sinussweep "erweiterter Modus" anklicken), dann nach Anweisung vorgehen: 6.1.2 Messen: mehrere Messungen durchführen, es geht pro Messung jeweils nur ein Mikrofon (Position 1-9) mit einer Schallquelle (Position A-I), 6.1.3 Auswerten: Die Nachhallkurven werden in Oktavbändern angezeigt und sind einzeln auswählbar 6.1.4 Bewerten: Die Nachhallzeiten (gemittelt, RT30, RT20) werden in Verbindung mit dem Raumvolumen mit den verschiedenen Kriterien für eine optimale Hörsamkeit in verschiedenen akustischen Situationen verglichen und die Klarheits- und Deutlichkeitsmaße werden ausgegeben (C80, C50 und D50) 6.1.5 Berechnen: Es kann nun optional die Veränderung des Nachhalls durch zuätzliche Absorber (Stoffe, Personen etc.) errechnet werden 6.1.6 Dokumentieren: Eine Dokumentation des Messverlaufs wird erstellt und ist im txt-Format oder als csv-Tabelle abspeicherbar 6.1.7 Absorber: zu den schon vorhandenen Absorbertypen können zusätzliche hinzugefügt werden
6.2 Messung
mit Audition mit Aurora-PlugIn 6.2.1 Raum mit Impulsschallquelle (Pistole, Ballon oder Klappe) anregen und aufnehmen 6.2.2 via Effekte -> Aurora -> Acoustical Parameters zur Nachhallauswertung schalten, dort "Average Mode instead of A-Weight" zusätzlich anklicken, mit "OK" Berechnung ausführen 6.2.3 Die gewünschten akustischen Parameter (Y-Achse rechts von der Tabelle) für die einzelnen Frequenzbereiche oder insgesamt (X-Achse) ablesen; Ergebnisse speichern oder via Clipboard in ein Text-Tabellenprogramm übertragen und dort weiterverarbeiten.
6.3 Messung mit Audition mit Aurora-PlugIn und Sinussweep 6.3.1 in Audition via Generieren -> Aurora -> Sine Sweep einen Sinus Sweep erzeugen (der inverse Sweep wird für die spätere Umrechnung in den temporären Zwischenspeicher gespeichert; am besten zwischendurch sichern) 6.3.2 im Multitrack-Modus auf der einen Spur den Sweep abspielen, während gleichzeitig über ein Mikrofon im Raum auf der zweiten Spur aufgenommen wird 6.3.3 das neu aufgenommene Signal im Bearbeitungsmodus auswählen und via Effekte -> Aurora -> Convolve with Clipboard mit dem im Zwischenspeicher befindlichen inversen Sweep gegenrechnen. Das Ergebnis wird automatisch im Windows Clipboard gespeichert. 6.3.4 aus dem Windows Clipboard das Ergebnis in eine neue Wave-Datei kopieren: 6.3.5 mit dem entstandenen Impuls wie unter 6.2.1 weiter verfahren.
6.4 Messung mit Audition mit Aurora-PlugIn und Maximalfolgen (MLS) 6.4.1 in Audition via Generieren -> Aurora -> Generate Multiple MLS Signal eine Maximal Lenght Sequence erzeugen
6.4.2 im Multitrack-Modus auf der einen Spur die Maximalfolge abspielen, während gleichzeitig über ein Mikrofon im Raum auf der zweiten Spur aufgenommen wird. 6.4.3 das neu aufgenommene Signal im Bearbeitungsmodus auswählen und via Effekte -> Aurora -> Deconvolve Multiple MLS Signals mit der gleichen dort eingestellten Maximalfolge gegenrechnen. Das Ergebnis wird automatisch im Windows Clipboard gespeichert. 6.4.4 aus dem Windows Clipboard das Ergebnis in eine neue Wave-Datei kopieren: 6.4.5 mit dem entstandenen Impuls wie unter 6.2.1 weiter verfahren.
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